Neroslow, Alexander

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Alexander Neroslow

Kunstmaler und Dozent

* 10.09.1891 in Sankt Petersburg
04.01.1971 in Leipzig

Quelle: Heimatmuseum Waldheim

Alexander Neroslow wurde am 10.09.1891 in Sankt Petersburg / Russland als 7. Kind des reichen Reeders Wassili und dessen Ehefrau Polagie Neroslow geboren.
Nach dem Abitur studierte er in Dresden Architektur, ging aber während des 1. Weltkrieges zur Malerei über. 1917 lernte er die aus Wien stammende Pädagogin Gertrud Mathilde Theresie Meissner kennen und heiratete sie am 02.08.1920. Nach dem Besuch von Kunstschulen in Berlin und Dresden übersiedelte er für ständig nach Dresden, wo er 1924 seine erste Kunstausstellung hatte. Von dieser Zeit an waren seine Werke auf vielen Ausstellungen zu sehen.
Er war ein Anführer der kommunistischen Künstlervereinigung "Asso" in Dresden und in anderen politischen Gremien sehr aktiv. Am 11.02.41 wurde er von der Gestapo verhaftet und zu "Lebenslänglich" verurteilt. Nach 5-jähriger Haft im Zuchthaus Waldheim wurde auch er 1945 entlassen und blieb in Waldheim. Als Mitbegründer des Deutschen Kulturbundes war er viele Jahre Geschäftsführer der Ortsgruppe Waldheim.
1954 übersiedelte er nach Leipzig, wo er einige Jahre als Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler der DDR und als Dozent an der Hochschule für Grafik und Buchkunst tätig war. 1966 wurde er mit dem Vaterländischen Verdienstorden geehrt.
Nach dem Tod seiner Frau ließ er sich in Wieck / Darß nieder und heiratete 1967 seine zweite Ehefrau Valeska. In dieser Küstenlandschaft entstanden noch viele Werke von A. Neroslow. Am 04.01.1971 verstarb er. Seine bekanntesten Werke beinhalten vor allem stimmungsvolle Landschaften und Porträts. Sein künstlerischer Nachlass ist über ganz Deutschland verstreut.

Gertrud Neroslow

Wird nachgereicht.

Alexander Neroslow


Herausgegeber

Gerd Albrecht

Erschienen am 24.042013

Autorin

Arntraut Kalhorn

Erläuterung


Der russisch-deutsche Maler Alexander Neroslow (1891 1971) ist zu Unrecht weitgehend in Vergessenheit geraten.
Aufgewachsen in St. Petersburg, kommt er 1911 zum Architekturstudium nach Dresden und lebt seitdem in Deutschland. Die politischen Umbrüche in Europa führen im Ersten Weltkrieg zu seiner Internierung und machen ihn staatenlos. Seiner starken Neigung zur Malerei nachgebend, besucht er Malschulen in Berlin und Dresden und stellt bald öffentlich aus. Obwohl politisch engagiert, bevorzugt er die Landschaftsmalerei in expressiver Farbgebung und urbane oder dörfliche Architekturstücke. In den 1930er Jahren entstehen im ostpreußischen Nidden Aquarelle vom Kurischen Haff.
Alexander Neroslow und seine Frau Gertrud werden 1941 von den Nationalsozialisten zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach der Befreiung aus dem Zuchthaus Waldheim gestalten sie aktiv das Kultur- und Bildungsleben in der sächsischen Kleinstadt. Ab 1952 lehrt Alexander Neroslow drei Jahre an der Staatlichen Hochschule für Graphik und Buchkunst Leipzig.
Seit 1946 reist er regelmäßig an die Ostsee. Motive auf der Insel Poel, dem Fischland, dem Zingst und vor allem dem Darß werden neben Bildnissen und Stillleben zu seinen wichtigsten Sujets. In Wieck lernt er auch Valeska Lenz kennen, die er zehn Jahre nach dem Tod seiner ersten Frau 1967 heiratet.
Persönliche Dokumente, zeitgenössische Fotografien und Erinnerungen illustrieren das Leben des Künstlers. Die biografische Collage kann nicht das Desiderat der kunstwissenschaftlichen Wiederentdeckung des Malers beheben, aber die über hundertzwanzig Abbildungen seiner Arbeiten mögen auch dafür eine Anregung sein.

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